Montag, 5. Oktober 2015

ein paar eigene Ausführungen zu Syrien


Vom Scheitern und Zynismus des Westens:
Wie die USA und ihre Verbündeten die Lage in Syrien eingeschätzt haben, lässt sich von außen nur schwer feststellen. Die zentrale und bis heute ungeklärte Frage besteht darin, wie man sich das Land nach dem Sturz Assads vorgestellt hatte. Sofern man wirklich dachte, dass es sich zu einer liberalen Demokratie entwickeln würde, wäre eine derartige Naivität höchst verwunderlich bis besorgniserregend. Anderseits könnte nur der zynischste Geopolitiker die wohl realistischste Option, ein fundamentalistisch-wahhabistisches Regime unter der Fuchtel Saudi Arabiens, ernsthaft gutheißen.
Bleibt offen, ob der hohe Preis für den Abgang Assads von Anfang an absehbar war oder aufgrund des relativ einfachen Sturzes Gaddafis übertriebener Optimismus vorherrschte. Jedenfalls dürfte man die syrische Armee unterschätzt beziehungsweise Assad zu früh (jedenfalls politisch) totgeglaubt haben. Dabei eventuell mit einem weniger weitgehendem Eingreifen von Seiten des Iran und Russlands gerechnet. Den Aufstieg des Islamischen Staats nicht vorhergesehen, jedenfalls nicht in dieser Form. Unabhängig davon: Die westliche Strategie, so es eine gegeben hat, ist entweder phänomenal gescheitert oder jedenfalls – milde ausgedrückt – ziemlich fragwürdig. Kein Wunder, dass viele das verstärkte russische Engagement und eine etwaige Rückkehr zum status quo ante begrüßen.
 
https://www.fischundfleisch.com/blogs/politik/regimewechsel-in-syien-ein-hoher-preis.html 

Versuch einer Analyse, wie es in Syrien so weit kommen konnte und wie weit es noch gehen könnte

http://derstandard.at/2000022973865/Krieg-in-Syrien-Kein-Ende-nirgends

Zur rechtlichen Grundlage/Erlaubtheit der russischen Intervention:

http://www.verfassungsblog.de/russisches-eingreifen-in-syrien-eine-frage-der-anerkennung/

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